Die Deadline

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Dead-line so heißt, weil man sich ziemlich tot fühlt, wenn man sie erreicht. Und tatsächlich liegt man das eine oder andere Mal erschöpft mit dem Kopf auf der Computer-Tastatur, nachdem man im E-Mail-Programm auf „senden“ geklickt hat und der Text weg ist.

Aber eigentlich mag ich meine Deadlines. Es sind manchmal ziemlich viele, aber irgendwie ist doch jede Deadline gleich. Nur wegen ihr, quäle ich mich morgens aus dem Bett, ziehe „richtige“ Klamotten an und gehe ins Büro. Dort sitzt sie dann am Schreibtisch neben mir und fragt mich dauernd „Bist du schon fertig?“

Ich gucke sie böse an und sage ihr, dass sie noch nicht dran ist. Erst in einer Woche.

„Ja“, antwortet die Deadline, „aber was, wenn du es nicht rechtzeitig schaffst? Dann passieren schlimme Dinge!“

Ich grummele vor mich hin und sperre die Deadline in einen Schrank. Dann gucke ich Youtube-Videos, frage meine Mails ab und überrede die Büro-Kolleginnen mitten am Tag zu einem Kaffee. Einige von ihnen lehnen höflich ab. Die stehen offenbar total unter der Fuchtel ihrer Deadline.

Also setze ich mich wieder hin und bringe meinen Text zu Ende. Als ich die Deadline wieder aus dem Schrank lasse, ist sie erstmal beleidigt. Doch dann stellt sie fest, dass wir total im Zeitplan liegen. Alles ist pünktlich fertig und voraussichtlich werden keine schlimmen Dinge passieren.

Die Deadline ist begeistert. „Beim nächsten Projekt schicke dir meine Schwester“, sagt sie. „Die ist genau wie ich. Nur strenger.“

Warum Autorinnen genau wie Topmodels sind

Jeder kennt ja das Klischee von den Fotomodels, die im Winter draußen T-shirt-Fotos machen und im Sommer Aufnahmen von dicker Skibekleidung. Die Modelwelt braucht schließlich ein bisschen Vorbereitungszeit für die großen Kampagnen.

Bei uns Autoren heißen die großen Kampagnen „Buch“. Und genau wie T-shirts oder Skibekleidung haben auch Bücher einen Termin, an dem sie in den Handel gelangen. Das ist meistens im Herbst und im Frühjahr der Fall.

Selbstverständlich schreiben wir die Bücher für den Herbst nicht erst kurz vorher. Weihnachtsbücher zum Beispiel werden im Hochsommer erstellt oder sogar noch früher. Manchmal haben sie sogar länger als ein Jahr Vorlaufzeit. (In unserem Büro arbeitet eindeutig die Weihnachtsqueen, die letztes Jahr auf ihrem sommerlichen Boot saß und über Schneeflöckchen schrieb.)

Während Topmodels also entgegen der Saison Fotos machen, schreiben wir Autorinnen entgegen der Saison Texte. Wir sind also eigentlich genau wie Topmodels – nur dass wir weniger frieren und mehr Schokolade essen dürfen. Aber sonst: kein Unterschied!

Geschichtenfischertreffen

“Was macht Ihr eigentlich den ganzen Tag da oben unter dem Dach?”
Diese Frage kommt schon mal auf, wenn fünf Frauen in einem Raum arbeiten. Dabei ist die Antwort ganz einfach: arbeiten. Viel, konzentriert und jede für sich. Leider kommt es sehr selten vor, dass wir komplett sind. Eine oder zwei fehlen eigentlich immer.
Umso wichtiger sind uns unsere regelmäßigen Kaffeetreffen. Dann besprechen wir alles mögliche: vom Webauftritt bis zur Frage nach der Raumaufteilung oder wer mit dem Putzen dran ist. Das kann dann schon mal so aussehen:

GF

Der Bücherpiraten-Unbedingt-Lese-Tipp des Monats Februar

Ostern17001ist – tatatataaaaa:

unser Osterbuch!!!!! Darüber freuen wir uns natürlich sehr. Und das schreiben die Lübecker Bücherpiraten in ihrem monatlichen Email-Newsletter über das von Heike Wiechmann so wunderbar illustrierte Pappbilderbuch:

Ja, klar: Ostern ist noch ziemlich lange hin, aber unsere Sehnsucht nach Frühling ist schon ganz schön groß. Und weil wir alle so viel Spaß beim Entdecken der Bilder, der vielen lustigen Wimmeleien und den Geschichten hinter den Schiebern in diesem wunderschönen Osterbuch hatten, kommt jetzt schon ein Osterbilderbuch-Tipp. “Mein lustiger Schieberspaß – Hase, Nest und Osterei” von Barbara Peters und Heike Wiechmann, erschienen bei arena, ist ein Pappbilderbuch mit Gedichten, Wimmelbildern und tollen Schiebern für Familien und Kinder ab 2 Jahren. Das Besondere an diesem Pappbilderbuch ist, dass die Schieber einzelne mini-kurze Geschichten in drei Bildern erzählen. Das Entdecken dieser Geschichten macht sehrsehr viel Spaß. Drumherum um die Schieber ist noch Platz für viel Bild mit schönen und lustigen Details zum Suchen und Finden. Es sind fast Wimmelbilder – aber Wimmelbilder mit dem richten Maß an Details für das Alter. Nebenbei bemerkt hat dieses Buch natürlich noch eine Besonderheit: Barbara Peters und Heike Wiechmann haben ihren Arbeitsplatz beide hier im Kinderliteraturhaus – in den beiden Ateliergemeinschaften bestehend aus acht Autorinnen und Illustratorinnen. Und jetzt viel Spaß beim Schieben und Geschichten ausdenken.

Danke für diese schöne Besprechung!

Zwei neue Bilderbuchkinos

BKinoTTBKinoKlipp&Klar
 

Das Bilderbuch Theodor Tinte trifft seine Helden war vor neun Jahren eine meiner allerersten Veröffentlichungen. Deshalb freue ich mich natürlich ganz besonders darüber, dass jetzt im Buch Verlag Kempen das zugehörige Bilderbuchkino-Paket erschienen ist, zeitgleich mit dem Bilderbuchkino zu meinem Bilderbuch Klipp und Klar – zwei Freunde tanzen aus der Reihe.

Bilderbuchkino17_6

Bilderbuchkino17_2

 
Alles dabei: das Bilderbuch, das pädagogische Material, die DVD und, als kleines Bonbon, ein Lesezeichen.